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Wie hoch sind wir mit Aluminium belastet?

Sowohl in Lebensmitteln als auch in zahlreichen Kosmetika stecken bedenkliche Mengen an Aluminium. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt, dass aus den unterschiedlichen Quellen die wöchentlich tolerierbare Aufnahmemenge schnell erreicht werden kann.

Aluminuim_Erkrankungen

Einige unverarbeitete Lebensmittel wie Teeblätter, Kräuter, Gewürze, Kakao, Schokolade und Salate enthalten von Natur aus höhere Aluminiumgehalte. Darüber hinaus nehmen wir das Leichtmetall über Trinkwasser und Zusatzstoffe auf, beispielsweise über silberfarbene Überzüge für Backwaren, Festigungs- und Trennmittel. Eine weitere Quelle sind Lebensmittelverpackungen und Kochgeschirr aus Aluminium. Getränkedosen und Tanks für Fruchtsäfte sind in der Regel auf der Innenseite beschichtet, damit keine Aluminiumionen in die Lebensmittel übergehen können. Aus Alufolie oder Grillschalen dagegen kann sich das Leichtmetall unter dem Einfluss von Säure oder Salz lösen. Sie sind daher zum Aufbewahren von Obst, Tomaten, Schafskäse, gewürztem Fleisch oder Salzheringen nicht geeignet.

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nimmt ein Erwachsener über die Nahrung etwa 1,6 bis 13 Milligramm (mg) Aluminium pro Tag auf. Das entspricht 0,2 bis 1,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche. Damit überschreiten einige Personen die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge von 1 mg Aluminium je Kilogramm Körpergewicht deutlich.

Wir nehmen jedoch nicht nur über Lebensmittel Aluminium auf, sondern auch über zahlreiche Kosmetika. Das Leichtmetall steckt vor allem als Schweißhemmer in Deos, ist aber auch als Farbpigment im Lippenstift, als Aluminiumfluorid in Zahnpasta oder als Beschichtung von Nanopartikeln in Sonnencreme zu finden. Wie viel Aluminium über die Haut in den Körper gelangt, ist nicht genau bekannt. Das BfR vermutet, dass allein durch die tägliche Benutzung eines aluminiumhaltigen Antitranspirants die tolerierbare Aufnahmemenge erreicht werden kann. Rechnet man dann die Aufnahme über Lebensmittel hinzu, ist der Höchstwert schnell überschritten.

Aluminium wird nur in geringen Mengen vom Körper aufgenommen. Bei gesunden Menschen wird das Metall über die Nieren ausgeschieden. Bei Nierenerkrankungen, insbesondere chronischer Niereninsuffizienz, funktioniert dieser Ausscheidungsweg jedoch unzureichend.?Aber auch bei gesunden Menschen reichert sich das Leichtmetall im Laufe des Lebens im Körper an, vor allem in der Lunge und dem Skelett. Aluminium wird immer wieder mit der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit und der Entstehung von Brustkrebs in Verbindung gebracht. Die Studienlage ist jedoch uneinheitlich, eindeutige Belege stehen noch aus. Unstrittig ist dagegen, dass sich hohe Aluminiumgehalte schädlich auf das Nervensystem sowie die Entwicklung der Knochen von Ungeborenen auswirken. Wer seine Aluminiumaufnahme verringern will, sollte Kosmetika ohne Aluminiumzusätze wählen und darauf verzichten, salzige und säurehaltige Lebensmittel in Alufolie und unbeschichtetem Alu-Geschirr aufzubewahren. Auch aus ökologischen Gründen ist ein bewusster Umgang mit dem Leichtmetall sinnvoll.

    Literatur

  • BfR. Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten. 16.10.2014 http://bit.ly/1DXrfxa
  • EFSA. Sicherheit der Aluminiumaufnahme http://bit.ly/1KAndzg
  • Lück-Knobloch H. Aluminium. Das toxische Leichtmetall. Naturheilpraxis 4, S. 50-53, 2014

Quelle: UGBforum 2/14, S. 96

Stand: 2014

Foto: alliance/Fotolia.com