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Neuer Biomarker für Adipositas?

Ein Forscherteam am Zentrum für Systembiologie (BRICS) der TU Braunschweig ist einem möglichen Biomarker für eine beginnende Adipositas auf der Spur. Dabei handelt es sich um den Zuckeralkohol Erythrit (C4H10O4)

neuer Biomarker Adipositas

Grundlage war die Beobachtung, dass drei Viertel der Studienanfänger in den USA dazu neigen, im ersten Semester zuzunehmen. Ein Team der Cornell-Universität, mit dem die deutschen Wissenschaftler zusammenarbeiten, untersuchte in einer Gruppe von 167 Studienanfängern über ein Jahr hinweg den Gesundheitszustand und nahm Blutproben. Das Braunschweiger Team analysierte das Blut und fand bei Studenten, die stark zunahmen, vermehrt Erythrit im Stoffwechsel. Über die Gabe von markierter Glucose fanden die Wissenschaftler zudem heraus, dass der menschliche Körper Erythrit selbst aus Glucose bildet. Die Vermutung liegt also nahe, dass ein erhöhter Erythritspiegel auf eine Gewichtszunahme hinweist. Worin genau der Zusammenhang zwischen erhöhtem Erythrit und Adipositas besteht, sollen weitere Untersuchungen klären. Erythrit wird unter anderem in Süßgetränken als Süßstoff eingesetzt. Bisher wurde angenommen, dass der Süßstoff im Körper nicht verstoffwechselt, sondern unverändert ausgeschieden wird. Die neuen Ergebnisse lassen aber vermuten, dass Erythrit durchaus den Stoffwechsel beeinflussen könnte. Ob Nahrungserythrit in einer Beziehung zu endogenem Erythrit steht, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden.

Quelle: Julia Bansner/Hans-Helmut Martin. UGBforum 6/17, S. 303
Foto: Cathy Yeulet/123RF.com

Literatur:
Hootman KC et al (2017). Erythritol is a pentose-phosphate pathway metabolite and associated with adiposity gain in young adults. in Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 114 (21), E4233–E4240