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Was sind Felsenbirnen?

Felsenbirnen sind Sträucher oder kleine Bäume mit weißen Blüten und kirschgroßen Früchten. Die Früchte gelten trotz eines geringen Blausäuregehaltes als ungiftig und eignen sich hauptsächlich zur Herstellung von Marmelade.

Die Felsenbirnen (Amelanchier) gehören zur Gattung der Rosengewächse und umfassen etwa 25 Arten, die überwiegend in Nordamerika beheimatet sind. Bei uns heimisch ist nur eine Art, die Gemeine Felsenbirne, die auch als Edelweißstrauch, Felsenmispel, Steinbirne oder Gamsbeere bezeichnet wird. Der mehrjährige, reich verzweigte Strauch bzw. Baum, der 3-4 Meter groß wird, hat eine rundliche Krone und ovale, oft filzig behaarte Blätter. Aus den hübschen weißen Blüten mit fünf weit auseinander stehenden Kronblättern entwickeln sich kirschgroße Früchte, die sich in reifem Zustand dunkelviolett bis bläulich-schwarz färben. Geerntet werden können sie im Juli.

Felsenbirnen: Pflücken lohnt sich

Trotz ihres Namens erinnern die Früchte der Felsenbirne eher an Beeren und schmecken süßlich-herb. Besonders gut eignen sie sich für Marmelade und Kompott; auch Sirup oder Schnaps lässt sich herstellen. Früher wurden sie auch als Weintraubenersatz verwendet, der Baum war daher auch als Korinthenbaum bekannt. Neben Zucker und reichlich Gerbstoffen enthalten die Früchte nennenswerte Mengen an Kalium. Die Samen in den Früchten weisen zudem eine geringe Menge an Blausäure auf, die beim Kochen allerdings entweicht. In kleinen Mengen kann man die Früchte auch roh unbedenklich verzehren. Werden die Samen beim Kauen nicht zerbissen, scheidet der Körper sie unverändert aus. In Einzelfällen kann es beim Verzehr größerer Mengen an Samen oder Blättern zu Unwohlsein mit Übelkeit, Brechreiz und eventuell Durchfall kommen.

Zwar wird die heimische Felsenbirne schon seit Ende des 16. Jahrhunderts als Wildobstgehölz kultiviert, doch für den Obstbau ist heute vor allem die aus Nordamerika stammende Kupfer-Felsenbirne von Bedeutung. Sie wird in den Niederlanden und in Nordwestdeutschland als Obstgehölz angebaut und liefert aromatische, zuckerreiche Früchte. Vorwiegend als Zierstrauch wächst dagegen die heimische Art mit ihren schönen Blüten und der leuchtend gelben bis kupferroten Herbstfärbung in Gärten und Parks.

Literatur:
EIRICH D. Das Wald- und Wiesenkochbuch. W. Ludwig Buchverlag, München 2001

FLEISCHHAUER S.G. Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2003

HIRSCH S., GRÜNBERGER F. Die Kräuter in meinem Garten. Freya Verlag, Linz 2005

N.N. Felsenbirne (Amelanchier ovalis). Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn. www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/felsenbirne.html (eingesehen am 07.11.2006)

ZEITLHÖFLER A. Die obstbauliche Nutzung von Wildobstgehölzen. Diplomarbeit 2002, www.garteninfos.de/wildobst/Dipl3-1.html (eingesehen am 02.04.2007)

Stand: 2007