UGB-Symposium

50plus und 1000 Wünsche

Der Anteil der älteren Generation wächst. Wie man auch über 50 fit und leistungsfähig bleibt, darüber informierte das UGB-Symposium Gesund älter werden" vom 10.-12. September 2004 in Bringhausen am Edersee.

Alt zu sein, muss nicht heißen, sich auch alt zu fühlen. Wichtig ist, sich eine gewisse Selbstständigkeit und Selbstverantwortung zu bewahren. Yves Bellon vom Institut für Gerontologie in Heidelberg klärte darüber auf, dass Altersforscher statt "Anti-Aging" lieber von "Pro-Aging" sprechen, da man Alter nicht ablehnen, sondern sich auf diese Lebensphase freuen sollte. Dies bestätigte auch die Gynäkologin Dr. med. Annegret Gutzmann aus Köln. Sie legte in ihrem Vortrag die Veränderungen im weiblichen Körper dar und wies darauf hin, dass viele Frauen zu problembelastet an die Wechseljahre herangehen. Dabei bekommen ca. 30 Prozent der Frauen gar keine Beschwerden, rund 40 Prozent leichte und nur 30 Prozent leiden unter stärkeren Beeinträchtigungen.

Spannend wie einen "Hormonkrimi" stellte Dr. med. Claudia Schumann aus Northeim die Entwicklung der Hormonersatztherapie dar. Von der Standardbehandlung der letzten Jahrzehnte hat man sich mittlerweile weitgehend verabschiedet. Heute sollten Frauen nur dann zu Hormonen greifen, wenn sie starke Beschwerden haben und die möglichen Nebenwirkungen kennen. Phytoöstrogene im natürlichen Lebensmittelverbund verzehrt, können eine Alternative bei Wechseljahresbeschwerden sein, so Schumann. Den Alterungsprozess kann jeder selbst steuern. Denn nur die Hälfte der Faktoren, die das Altern bestimmen, sind genetisch bedingt, die andere Hälfte ist durch die Lebensweise beeinflussbar. Durch gesunde Ernährung, Bewegung, geistige Aktivität und Stressabbau lassen sich die größten alterungsfördernden Faktoren verringern, unterstrich Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich aus Rottweil. Auf die Frage, ob Nahrungsergänzung im Alter nötig sei, antwortete Prof. Dr. Helmut Heseker von der Fachgruppe Ernährung und Verbraucherbildung der Universität Paderborn mit einem klaren "Jain". Nährstoffbedarf und -aufnahme selbstständig lebender Senioren unterscheiden sich nicht wesentlich von jüngeren Erwachsenen. Hohes Alter an sich ist noch kein Risikofaktor für eine Mangelernährung. Aus diesem Grund sind für die Mehrzahl der Senioren Nahrungsergänzungsmitteln unnötig. Für bestimmte Risikogruppen wie erkrankte Hochbetagte, können Nahrungsergänzungen in Einzelfällen aber sinnvoll sein, so Heseker. In Senioreneinrichtungen sollte die Verpflegung im Wesentlichen auf vollwertiger Ernährung basieren. Leider komme dort Genuss und eine schöne Essatmosphäre oft zu kurz, bedauerte Dipl. oec. troph. Manon Lange-Wagner aus Paderborn. Ein Beispiel für vollwertige Seniorenverpflegung ist der Wohnstift Trippstadt www.wohnstift-trippstadt.de
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Aktiv und selbstbestimmt älter werden

Der Sportwissenschaftler Dr. Lothar Schwarz machte deutlich, dass man durch Training und moderate Bewegung seine persönliche Leistungsfähigkeit lange erhalten kann. Zwar nimmt sie mit zunehmendem Alter ab, Trainierte bleiben aber auf einem hohen Niveau. Regelmäßiges Ausdauertraining erhöht auch im Seniorenalter das Wohlbefinden und die Stressresistenz, bringt Spaß, Selbstvertrauen und soziale Kontakte. Entscheidend ist laut Schwarz die individuelle Dosierung. Nicht nur mit Sport sollte man in jungen Jahren beginnen. Rechtsanwalt Christian Tietze wies darauf hin, dass jeder sich auch rechzeitig mit Themen wie Patienten- oder Betreuungsverfügung auseinander setzen sollte. Zum Abschluss des Symposiums betonte Diplomsoziologin Barbara Eifert noch einmal, dass die eigene Lebensqualität lange optimal erhalten werden kann, wenn man selbst aktiv wird und soziale Kontakte pflegt. Jaqueline Köhler