Abmelden

Der Zugang zu den Fachinformationen exklusiv für Mitglieder und Abonnenten ist jetzt für Sie freigeschaltet.

Sind Spülmittelreste auf Geschirr bedenklich?

Beim Reinigen in der Spülmaschine bleiben nur vernachlässigbare Mengen Spülmittel auf dem Geschirr zurück. Beim Abspülen mit der Hand empfiehlt es sich, mit klarem Wasser nachzuspülen.

spuelmittel-geschirr.jpg

Spülmaschinen kommen heute mit immer weniger Wasser aus. Viele Verbraucher fragen sich daher, ob das verwendete Spülmittel noch ausreichend entfernt wird. Einige lassen sogar einen extra Spülgang durchlaufen. Dies ist jedoch bei intakten Geschirrspülern nicht nötig.

Während eines Spülvorgangs werden in der Regel fünf Phasen durchlaufen. Beim Vorspülen werden erste Speisereste mit klarem Wasser entfernt. Der Reinigungsgang setzt die Reinigungsstoffe des Spülmittels frei, die hartnäckige Speisereste entfernen. Die dabei entstehende alkalische Lösung erleichtert das Ablösen des Schmutzes durch Wasserstrahlen. Beim Zwischenspülen reinigt frisches Wasser das Geschirr vom Schmutzwasser und spült den Reiniger vom Spülgut ab. Im Klarspülgang wird Klarspüler mit heißem Wasser eingesprüht. Dieser enthält Tenside, die das Spülgut umnetzen und die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen. So können Wassertropfen leichter abperlen und es bleiben keine Schmutz- und Kalkflecken am Geschirr haften. Zudem sorgt die im Klarspüler enthaltene Zitronensäure dafür, dass Reste der Spüllösung neutralisiert werden. In der letzten Phase, dem Regenerieren, setzen Regeneriersalz (Natriumchlorid) und ein Ionenaustauscher die Härte des Wassers herab. Kalkablagerungen auf Geschirr und Maschinenteilen lassen sich so verhindern.

Bei funktionsfähigen Geschirrspülern wird das Reinigungsmittel weitgehend entfernt. Laut Umweltbüro Berlin-Brandenburg (UBB) können dennoch geringe Mengen des Spülmittels auf dem Geschirr zurückbleiben. Auf diese Weise nimmt der Mensch pro Jahr etwa 0,1 Gramm Spülmittel zu sich, die aber als unbedenklich gelten. Bei intakten Spülmaschinen ist das Wasser am Ende des Spülvorgangs klar. Befindet sich trübes Wasser in der Maschine, sollte die Funktionsfähigkeit des Geschirrspülers überprüft werden. Beim Spülen mit der Hand können die Spülmittelreste auf dem Geschirr schwanken. Hier sollte wirklich nur so viel Spülmittel verwendet werden, wie auf der Verpackung angegeben ist. Sicherheitshalber kann das Geschirr mit klarem Wasser abgespült werden.

So wird Geschirr umwelt- und gesundheitsverträglich sauber

  • Grobe Speisereste in den Abfall entsorgen.
  • Geschirr nur bei eingetrockneten Speiseresten von Hand vorspülen.
  • Geschirr so einräumen, dass alle Flächen von den Wasserdüsen getroffen werden.
  • Geschirrspüler möglichst voll beladen.
  • Reiniger, Klarspüler und Regeneriersalz richtig dosieren und an die Geschirrmenge anpassen (Wasserhärte beachten).
  • Spülprogramm und -temperatur auf Geschirrart und Verschmutzungsgrad anpassen.
  • Umweltverträgliche, möglichst phosphatfreie Spülmittel wählen, die beispielsweise das europäische Umweltzeichen tragen.
  • Literatur

    • Umweltbundesamt (UBA) 2011: Unterschätzte Gefahr: Reinigungsmittel sind nicht harmlos. www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4162.pdf, Stand: 15.01.13
    • Umweltbundesamt (UBA) 2010: Sind phosphatfreie Geschirrspültabs alles Versager? www.umweltbundesamt.de/chemikalien/waschmittel/geschirrspueltabs.htm, Stand 15.01.13
    • Umweltbüro für Berlin-Brandenburg e.V. (UBB): Ökologie und Haushaltschemie. www.ubb.de/htm/broschueren/broschuere_haushaltschemie.pdf, Stand 15.01.13

    Quelle: UGB-FORUM 1/13, S. 45

    Stand: 2013

    Foto: J. Fälchle/Fotolia.com