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Brauchen wir eine extra Portion Silicium bzw. Kieselerde?

Silicium ist ein essenzielles Spurenelement, das wir über die Nahrung in ausreichender Menge zuführen. Auch eine zusätzliche Aufnahme von Kieselerde ist unnötig.

Das Spurenelement Silicium ist das zweithäufigste Element der Erde. Im menschlichen Körper befinden sich zwar insgesamt nur 1,4 Gramm, aber Silicium ist trotzdem in fast jeder Zelle vorhanden. Es spielt eine wichtige Rolle als Nähr- und Aufbaustoff für Knorpelmasse, Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel. Das Spurenelement erhöht die Feuchtigkeitsbindung und steigert dadurch die Spannkraft und Elastizität des Gewebes. Darüber hinaus unterstützt es die Bildung der Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin. Silicium ist ein Bestandteil der Knochen bildenden Zellen und trägt zur Mineralisation der Knochen bei. Das essenzielle Spurenelement muss mit der Nahrung zugeführt werden. Wie viel der Körper täglich braucht, ist nicht genau bekannt, daher gibt es keine offiziellen Zufuhrempfehlungen. Der Bedarf wird auf 3-4 mg/Tag bzw. 50 µg/kg Körpergewicht geschätzt. Bei gemischter Kost liegt die durchschnittliche Aufnahme bei etwa 20-50 mg/Tag, bei vollwertiger, vegetarischer Ernährung sind es rund 50-150 mg/Tag. Zu den siliciumreichen Lebensmitteln gehören Kartoffeln, Hirse, Weizen, Petersilie, Blumenkohl, Erdbeeren, Spinat, Weintrauben, Erbsen, Paprika und Birnen.

In der Natur tritt Silicium nie in reiner Form auf, sondern immer in Verbindung mit Sauerstoff als Siliciumdioxid. Die Bezeichnung Silicium leitet sich vom lateinischen Wort "Silex" für Kiesel ab. Die Säure von Siliciumdioxid wird daher als Kieselsäure bezeichnet; sie besteht zu etwa einem Drittel aus Silicium. Stützgerüste aus Kieselsäure kommen in zahlreichen pflanzlichen und tierischen Lebewesen vor. Auch Trinkwasser enthält geringe Mengen. Unter Kieselerde oder Kieselgur versteht man Ablagerungen aus den Kieselsäureskeletten abgestorbener Kieselalgen. Kieselerde wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, das unter anderem bei brüchigen Nägeln, schlaffem Bindegewebe und stumpfen gespaltenen Haaren helfen soll. Diese positiven Effekte sind wissenschaftlich jedoch nicht eindeutig belegt. Kieselgur, das auch Kieselmehl, Novaculit, Novaculite, Tripolit, Tripolite, Diatomit oder Diatomeenerde genannt wird, dient unter anderem auch als Filter für Abwässer, Getränke und Öle und wird zu medizinischen Zwecken und als Quellmittel eingesetzt. Kieselgur ist übrigens nicht zu verwechseln mit Kieselgel. Als Kieselgel bezeichnet man eine kolloide Kieselsäure von elastischer bis fester Beschaffenheit, die meist in Pulverform vorliegt. Sie wird z. B. als Trocknungsmittel eingesetzt.

Literaturangaben:
BIESALSKI, H.-K. u.a.: Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen. S. 237-8, Thieme, Stuttgart 2002

SENGBUSCH, P.V.: Algen. 31.07.2003, aus: www.biologie.uni-hamburg.de/b- online/e44/44.htm (eingesehen 13.02.2004) www.net-lexikon.de: Kieselsäure. Kieselalgen, Silicium. (eingesehen 13.02.2004)

ZDF-RATGEBER (Hrsg.): Nähr- und Aufbaustoff Kieselsäure. Wichtiges Spurenelement für Haare, Nägel und Knochen. 21.08.2003, www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,2057014,00.html (eingesehen 13.02.2004)

Stand: 2004