Auch wenig Alkohol erhöht die Krebsgefahr

Frauen, die viel trinken und rauchen, haben ein höheres Risiko für Krebserkrankungen im Kopf-Halsbereich. Eine aktuelle Fall-Kontrollstudie zeigt, dass bereits moderates Trinken alleine ausreicht, um das Risiko zu erhöhen.

wissenschaft aktuell

Die Wissenschaftler verglichen 62 Patientinnen, die an Mundhöhlen-, Rachen- oder Kehlkopfkrebs litten, mit 248 nicht krebskranken Frauen. Die Krebspatientinnen konsumierten dreimal so häufig regelmäßig Alkohol - vorwiegend Bier und Schnaps. Fast die Hälfte der Patientinnen trank über 20 Gramm Alkohol täglich, von den Gesunden waren es nur 1,6 Prozent. Bereits bei einer täglichen Alkoholaufnahme von 10-20 Gramm stieg das Krebsrisiko um das 4,6fache an, im Vergleich zu Frauen, die weniger als 10 Gramm tranken. Bei einem Konsum von 30-60 Gramm pro Tag erhöhte sich das Risiko sogar um das 29fache. Selbst der Tabakkonsum hatte keinen so starken Einfluss auf die untersuchten Krebsarten wie die Alkoholmenge. Um einer Krebsentstehung vorzubeugen, empfehlen die Autoren Frauen, täglich nicht mehr als 10 Gramm Alkohol zu trinken, das entspricht 250 Milliliter Bier oder 125 Milliliter Wein.

Literatur:
Maier, H. u.a.: Alkoholkonsum und Krebs des oberen Aerodigestivtraktes bei Frauen. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift 124, S. 851-854, 1999

Quelle: UGB-Forum 5/99, S. 293


Dieser Beitrag ist dem UGB-Archiv entnommen.

Wir weisen darauf hin, dass die Inhalte durch neue wissen­schaft­liche Erkennt­nisse möglicher­weise neu bewertet werden müssen.