UGB-Symposium: Nachhaltig abnehmen

Wie nachhaltiges Abnehmen gelingen kann, darüber informierten sich rund 90 Fachkräfte vom 15.-17. April 2016 im Seminarzentrum fünfseenblick am Edersee. Dass dabei Frischkost und die richtige Bewegung eine wichtige Rolle spielen, konnten die Teilnehmer am eigenen Leib erfahren.

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Mit Begeisterung genossen alle das frischkostbetonte Mittagsbuffet sowie die Workshops zum Thema High-Intensity-Training. Tage mit frischer, unerhitzter Nahrung stehen auch im Mittelpunkt des UGB-Ernährungsprogramms Prima GleichGewicht. Die erfahrene Kursleiterin Elke Männle, Diätassistentin und Ernährungsberaterin UGB, berichtete, wie sich Frischkost attraktiv präsentieren lasse und was bei den Teilnehmern immer gut ankomme.

Essen – ein Beziehungsthema

Die sozialen und psychologischen Aspekte des Essverhaltens brachte die systemische Familientherapeutin Edith Gätjen zur Sprache. Sie verdeutlichte, dass Essen immer auch etwas mit Beziehung zu tun habe: mit Beziehung zu sich selbst, zur Familie sowie der Kultur und Umgebung, in der man lebt. Verbessere man diese Beziehungen, lasse sich auch das Symptom der Adipositas angehen. In einem anschließenden Workshop konnten die Teilnehmer in einer Selbstreflektion ihren eigenen inneren Esstisch erkunden. Dass nicht jedes Kilo zu viel gleich ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs bedeuten muss, stellte UGB-Ernährungswissenschaftlerin Kathi Ditt­rich klar. Übergewichtige mit einem BMI von 25-30 hätten sogar eine geringere Sterblichkeit als Normalgewichtige. Bei der Beurteilung von Übergewicht sollte man auch berücksichtigen, ob es sich um das weniger bedenkliche Hüftfett oder das gesundheitsschädlichere Bauchfett handele und wie der gesamte Lebensstil der betroffenen Person aussehe.

Bewegung mit hoher Belastung

Schätzungen zufolge lässt sich das Gewicht zu 70-80 Prozent durch Ernährung und zu 20-30 Prozent durch Bewegung beeinflussen. Anders als noch vor einigen Jahren empfehlen Sportwissenschaftler zum Abnehmen nicht mehr ein moderates Ausdauertraining wie Walken oder Joggen. Als wesentlich effektiver stellte Karen Nespethal (Foto) das High-Intensity-Training vor, bei dem sich intensive Belastungsphasen mit kurzen Erholungsphasen abwechseln. In einem weiteren Vortrag veranschaulichte die Ökotrophologin die Regulation von Hunger und Sättigung und erläuterte, welchen Einfluss Essstörungen dabei haben. In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmer ihre Gefühle und Gedanken zum Thema Hunger und wie sie diese Aspekte in der Beratung vermitteln können. Zum Abschluss motivierte Nespethal alle Anwesenden „wieder Regisseur im eigenen Ess-Theater zu werden“. Eine gelungene Mischung von neuen Anregungen sowie praktischen Erfahrungen, so lautete das einstimmige Fazit der Teilnehmer.

Das nächste UGB-Symposium findet vom 7.-9. Oktober 2016 statt.