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UGBforum

Na, dir schmeckt es aber be- sonders gut.“, „Iss nicht so viel!“, „Mach doch mal Sport!“ – Fettleibigkeit lässt sich nicht verstecken und jeder maßt sich ein Urteil über die Ursachen und Auswege an. Als fettleibig oder adipös gilt, wer einen Body-Mass- Index über 30 (kg/m2) aufweist. In Deutschland betrifft das rund 23,5 Prozent der Erwachsenen; in den Nachbarländern Schweiz und Österreich sind es mit 10,3 bzw. 12 Prozent deutlich weniger. Die große Mehrheit der Bevölkerung hat keine besonders gute Meinung UGBforum 1/14 9 M.Poloskei/Fotolia.com Gesellschaft Stigmatisierung Doppelte Last für Übergewichtige Ulrike Becker, Prof. Steffi Riedel-Heller, Dr. Claudia Sikorski Starkes Übergewicht ist eine große Belastung für die Gesundheit. Aber auch im sozialen Miteinander spielt es eine Rolle. Dicke Menschen müssen sich mit vielen Vorurteilen auseinandersetzen und leiden daher meist auch psychisch. Um langfristig aus dem Teufelskreis herauszukommen, ist mehr Akzeptanz in der Gesell- schaft und eine Stärkung ihrer Persönlichkeit gefragt. Eine Veröffentlichung des BUND weist daraufhin, dass auch be- stimmte Chemikalien bei der Ent- wicklung von Fettleibigkeit betei- ligt sein könnten. Darauf deuten insbesondere Tierstudien hin. Vor allem hormonell wirksame Stoffe – sogenannte endokrine Disrup- toren – stehen im Verdacht, die Zunahme von Übergewicht und Diabetes zu begünstigen, in dem sie das Hormonsystem nachteilig beeinflussen. Denkbar ist zudem, das bestimmte Chemikalien die oben genannten epigenetischen Prozesse beeinflussen. Auch hier scheint der Körper in den genann- ten sensiblen Phasen besonders empfänglich für Störungen. Gesellschaft verändern Die Ausführungen machen deutlich, dass Übergewicht ein vielschichtiges Problem ist, das immer in seiner Komplexität betrachtet werden muss. Deshalb ist es notwendig, therapeutische Ansätze auf die individuellen Belange der Betroffenen ab- zustimmen. Für eine effektive Prävention sind dagegen gesell- schaftliche Ansätze unverzichtbar, die die heutige adipogene, das heißt eine Übergewicht begüns- tigende Lebensumwelt betreffen. Bewegungsanreize über mehr Spielplätze, Fahrradwege oder eine naturnahe Umgebung zu fördern, gehört genauso dazu wie das Angebot und die Werbung für billiges, energiereiches Essen zu reglementieren – wenigstens in Kindertagesstätten, Schul- oder Uni-Mensen. Letztendlich gilt es, allen Menschen den Zugang zu ausreichender Bildung und einem gesundheitsförderlichen Lebens- stil zu ermöglichen. Für die Verfasser: Dipl. oec. troph. Karen Nespethal Beethovenstr. 19, D-50858 Köln www.ernaehrungsberatung- zetheg.de

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