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UGBforum

bereits vor 6000-8000 Jahren von Ägyptern, Sumerern und auch am Bodensee angebaut. Das Öl der Leinsamen wird überwiegend kalt gepresst, schimmert gold-gelb und erinnert im Geruch an Heu. Ganz frisch hat es eine leicht nussige Note. Mit der Lagerung schmeckt es jedoch zunehmend strenger. Die Fettsäurezusammensetzung kann je nach Anbaugebiet variie- ren. So enthält Leinöl aus Kanada und Europa im Vergleich zu Öl aus Argentinien mehr Alpha-Lino- lensäure. Generell wird der Gehalt mit 45 bis 50 Prozent angegeben. Der Spitzenreiter: Perillaöl Die Perilla- pflanze Perilla frutescens ge- hört zur Familie der Lippenblüt- ler. Das krau- tige Gewächs stammt aus den Bergen Ost- und Südostasiens. Hier werden die würzigen Blät- ter schon lange in der Küche und der Medizin eingesetzt. Heute ist neben dem asiatischen Raum auch die USA ein wichtiges Anbauge- biet. Das Öl gewinnt man aus den Samen, die bis zu 40 Prozent aus Fett bestehen. Es soll gegen Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und entzündliche Erkrankungen helfen. Bei uns wird Perillaöl vorwiegend in Kapseln als Nah- rungsergänzungsmittel angeboten. Mittlerweile gibt es aber auch eine Ölmischung mit Perilla, die aller- dings nicht überall erhältlich und mit rund 15 Euro pro 100 ml recht teuer ist. Das Öl schmeckt ähnlich wie Leinöl und erinnert etwas an Zimt, Anis und Süßholz. Mit ei- nem Anteil von bis zu 60 Prozent Alpha-Linolensäure zählt Perillaöl zu den Spitzenreitern unter den pflanzlichen Ölen. Teuer und selten: Echiumöl Der Alpha- Linolensäu- regehalt von Echiumöl ist zwar etwas geringer als der von Leinöl, kann sich aber immer noch sehen lassen. Das Öl wird aus den Samen des gewöhnlichen Natternkopfes gewonnen, bota- nisch Echium vulgare. Das blau blühende Raublattgewächs ist eng mit Borretsch verwandt. Ver- mutlich stammt die Pflanze aus Südeuropa, heute findet man sie wild auf der ganzen Welt. Das aus den Samen gewonnene Echiumöl findet sich gelegentlich in Haut- pflegeprodukten. Aufgrund des Gehalts von fast 30 Prozent Al- pha-Linolensäure und der großen Mengen an Stearidonsäure wirkt es äußerlich angewandt entzün- dungshemmend. In einer Studie der Universität Jena zeigte eine Einnahme von zwei Esslöffeln täglich eine posi- tive Wirkung auf die Blutfettwer- te, erreichte aber nicht die Effekte von fettem Seefisch. Raffiniertes Echiumöl ist seit 2008 als neuar- tige Lebensmittelzutat zugelassen und darf bestimmten Lebensmit- teln wie Streichfetten und Früh- stückscerealien zugesetzt werden. Von einigen Herstellern wird es zwar auch als reines Öl angebo- ten, ist aber aufgrund seiner Sel- tenheit mit einem Preis von bis zu 58 Euro pro 100 ml sehr teuer. Nur kalt ein gesunder Genuss Alle vier Öle lassen sich in der Küche gut einsetzen. Allerdings sollten sie nur kalt verarbeitet werden, da die mehrfach ungesät- tigten Fettsäuren unter Erhitzung leiden. Sie machen sich hervor- ragend im Salatdressing, Quark- speisen und Brotaufstrichen. Auch Suppen und Eintöpfe können nach dem Garen, kurz vor Verzehr mit einem Löffel Omega-3-rei- chen Öl aufgewertet werden. Ihr deutlicher Eigengeschmack passt zwar nicht zu jedem Gericht, lässt sich aber durch Kombination mit anderen Ölen, Quark, Sahne und Joghurt abmildern. Eine dunkle und kühle Lagerung, am besten im Kühlschrank, hilft die natürli- che Oxidation zu verlangsamen. Einmal angebrochen, sind die Öle dennoch nur einige Wochen bis Monate haltbar. Es lohnt sich daher, immer nur kleine Flaschen zu kaufen und diese zügig zu ver- brauchen. Vergleicht man Verfügbarkeit und Preis miteinander, so ist heimi- sches Leindotter- oder Leinöl am sinnvollsten. Ein bis zwei Esslöf- fel täglich reichen bereits aus, um die Versorgung mit Alpha-Lino- lensäure sicher zu stellen. Unser Körper kann zwar Alpha-Linolen- säure in die längerkettigen For- men EPA und DHA umwandeln, die Forscher wissen aber nicht genau, in welchem Ausmaß dies geschieht. Daher gilt die pflanzli- che Fettsäure nicht als vollständi- ger Ersatz für Omega-3-Fettsäu- ren aus Fisch und Meeresfrüchten. Sie sind dennoch eine gesunde und ökologische Ergänzung. 24 UGBforum 1/14 Omega-3-starke Öle Fettsäurezusammensetzung in % Leindotteröl Alpha-Linolensäure (Omega-3) 38 Linolsäure (Omega-6) 13 Ölsäure (Omega-9) 13 Leinsamenöl Alpha-Linolensäure 45-50 Linolsäure 15 Ölsäure 18 Perillaöl Alpha-Linolensäure 45-60 Linolsäure 14-17 Ölsäure 13-15 Echiumöl Alpha-Linolensäure 28 Linolsäure 18 Ölsäure 17 Fotos:wikipedia.de/E.Arnold,luise/pixelio.de

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