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UGBforum

UGBforum 1/14 17 beratung aufzusuchen. Mehrere Ursachen kommen bei primärem Untergewicht in Frage: •genetische Disposition: ein erhöhter Grundenergiebedarf beispielsweise durch gesteiger- te postprandiale Thermogenese oder sogenannte „futilecycles“, das heißt nutzlose, aber energie- verbrauchende Zyklen im Stoff- wechsel. Dies kann individuell einen Mehrbedarf von mehreren hundert Kilokalorien am Tag ausmachen. •hohe Grundaktivität: Unterge- wichtige beschreiben sich oft als sehr aktiv. •Überschätzung der täglichen Energieaufnahme: zum Beispiel wenn der Speiseplan vorwie- gend aus kalorienarmen Kom- ponenten besteht. •niedriger Stellenwert von Essen und Trinken: Essen ist Nebensa- che, was sich darin äußern kann, dass selten oder nicht gegessen wird, weil das Einkaufen ver- gessen wurde und kein Essens- vorrat vorhanden ist. Mehr Gewicht – mehr Lebensqualität Abzugrenzen vom primären ist das sekundäre Untergewicht, das als Folge von Krankheiten auftritt. Krankheiten können einerseits zu erhöhten Abbauvorgängen (Katabolismus) führen, z. B. bei Krebserkrankungen, Infektionen oder gestörtem Hormonhaushalt (Endokrinopathien). Anderer- seits können Erkrankungen einen erhöhten Substratverlust her- vorrufen, beispielsweise wenn Nährstoffe nicht oder nur schlecht genutzt werden (Malassimilations- syndrom) oder Eiweiß abgebaut wird (Eiweißverlustsyndrom). Das kann mit Untergewicht und Mangelernährung einhergehen. In beiden Fällen ist die Energie- bilanz ins Minus verschoben. Andere Erkrankungen wie De- pressionen, Medikamente oder ein höheres Lebensalter verursachen Appetitlosigkeit, was ebenfalls zu Gewichtsverlusten führt. Auch an eine Magersucht (Anorexia nervosa) muss bei Untergewicht gedacht werden. In jedem Fall gilt es, präventiv aktiv zu werden, denn Unterge- wicht birgt einige gesundheitliche Risiken: Dazu zählen verminder- tes Wohlbefinden und verminderte Lebensqualität, erhöhte Infektan- fälligkeit, erhöhte Erkrankungs- und Sterberate, erhöhtes Risiko für Osteoporose, verzögerte Wundheilung, vermehrte Kom- plikationen im Krankheitsverlauf, Unterversorgung an essenziellen Nährstoffen, Abnahme der Mus- kelmasse, damit verbunden even- tuell Einschränkungen bei Aktivi- täten des täglichen Lebens (ADL = activity of daily life). Und nicht zuletzt kann es zu hormonellen Veränderungen kommen, wie abnehmende Östrogenproduktion und Ausbleiben der Regelblutung. Da besonders viele junge Frauen linkova/Fotolia.com Wie wird Untergewicht definiert? Als untergewichtig gilt nach der Definition der Weltgesundheitsorgani- sation ein Body-Mass-Index (BMI) von kleiner als 18,5. Die aktuellsten Mikrozensuszahlen von 2009 ergeben, dass in Deutschland 0,7 Pro- zent der Männer und 3,4 Prozent der Frauen als untergewichtig ein- zustufen sind. In den Altersgruppen bis 25 Jahre haben mehr Frauen Untergewicht als Adipositas (BMI > 30), bis zum Alter von 30 Jahren gleichen sich die Anteile an. Für Senioren empfehlen viele Fachge- sellschaften, einen höheren BMI als Untergewicht zu definieren. Die European Society for Clinical Nutrition and Metabolism (ESPEN) stuft in dieser Altersgruppe demnach einen BMI unter 22 als untergewichtig ein. Auf dieser Basis bringen etwa 24 Prozent der über 65-Jährigen zu wenig Gewicht auf die Waage.

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