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UGBforum

UGBforum 1/14 7 des Fötus beeinflusst wird. Bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel der Schwangere kann es schon jetzt zu einer Fehlfunktion der insulinproduzierenden Zellen des Ungeborenen und einer dauerhaf- ten Insulinresistenz kommen. Der Weg zum Übergewicht ist vorge- zeichnet. Stillen beugt vor Nach der Geburt rückt die Ernäh- rung des Säuglings in den Fokus. Stillen senkt das Risiko für spä- teres Übergewicht dauerhaft um ein Drittel. Eine zu hohe Protein- aufnahme im ersten Lebensjahr dagegen steigert die Wahrschein- lichkeit für überflüssige Pfunde, besonders bei Jungen. So zeigten zwölf Monate alte Kleinkinder mit viel tierischem Protein im Essen ab dem vierten Geburtstag eine überproportionale Gewichts- zunahme und mit sechs Jahren bereits ein doppelt so hohes Risiko, übergewichtig zu sein als die Vergleichsgruppe mit weniger Protein. Auch das Ernährungsver- halten wird durch das familiäre und soziale Umfeld sehr früh ent- scheidend geprägt. Ein weiterer Erklärungsansatz für die unterschiedliche Ausprägung von Übergewicht oder die oft zi- tierten guten und schlechten Fut- terverwerter, ist die unterschied- liche Besiedelung des Darms mit Bakterien. Das Vorkommen von vielen unterschiedlichen Bakte- rienstämme scheint mit weniger Übergewicht assoziiert zu sein. Wer dagegen insgesamt weniger Spezies aufweist, beherbergt ver- mehrt solche Bakterien, die besser schwer verdauliche Nahrung zerlegen und so mehr Energie dar- aus gewinnen können. Sie rufen zudem möglicherweise leichte Entzündungen in der Darm- schleimhaut hervor, die auf Dauer dem Fettstoffwechsel schaden und die Insulinresistenz fördern. Das Deutsche Institut für Ernäh- rungsforschung (DifE) untersucht derzeit die Zusammenhänge von Darmbakterien und Adipositas und kommt schon jetzt zu dem Schluss, dass die Zusammenset- zung der Darmbakterien in einem größeren Ausmaß von der Ernäh- rung abhängt als bisher angenom- men. Ob die bei Übergewichtigen beobachtete veränderte Zusam- mensetzung der Darmflora die Folge oder die Ursache für Über- gewicht ist, kann die Forschung derzeit noch nicht beantworten. Einfluss des Lebensstils Trotz der genannten Ursachen gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass etwa die Hälfte der Adi- pösen allein durch ihre Lebens- weise zu viele Pfunde ansammeln. Als wichtige Einflussfaktoren haben sich regelmäßiger Alkohol- konsum (nicht Exzess) und ein hoher Medienkonsum herauskris- tallisiert. Neben Unkenntnis über eine gesunderhaltende Ernährung und deren Umsetzung im Alltag kommen zudem häufig familiäre Traditionen bezüglich des Essens zum Tragen. Auch wenn es heute keinen echten Hunger und keinen Mangel an Nahrung gibt, stecken oft noch alte Verhaltensmuster der (Nach-)Kriegsgenerationen in uns, prallen aber mit dem Überfluss und der überquellenden Wohl- standsgesellschaft aufeinander. Bei vielen steckt noch immer im Kopf alles aufzuessen, beim Büffet möglichst viel zu essen oder sich mit reichhaltigem Essen An der Entstehung von Übergewicht und Adipositas sind nach einer Analyse britischer Wissenschaftler sieben Hauptfelder beteiligt: •biologischer Einfluss/Gene: der individuelle biologische Ausgangspunkt, das heißt der Einfluss der Gene •Essen: Qualität und Menge der individuellen Ernährung •körperliche Aktivität des Einzelnen •Psyche: individueller psychologischer Antrieb einer Person für bestimmte Lebensmittel, Konsummuster oder Bewegungsgewohnhei- ten •Umfeldeinflüsse auf Ernährung: Verfügbar- keit von Lebensmitteln: z. B. Obst und Gemü- se in der Nähe oder hauptsächlich Fast Food •Umfeldeinflüsse auf Bewegung: Entfernung von Arbeitsplatz, Wohnumfeld, Fahrradwege- netz und anderes mehr •Gesellschaftliche Einflüsse: durch Medien, Bildung, Gruppendruck oder Kultur nach:www.noo.org.uk/NOO_about_obesity/causes gesellschaftliche Einflüsse Umfeldein- flüsse auf Bewegung körperl. Aktivität biologischer Einfluss / Gene Essen Psyche Über- gewicht Die Ursachen für Übergewicht sind komplex Umfeldein- flüsse auf Ernährung

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