Nachhaltiger Konsum - Kaufen und die Welt retten?

Konsumenten können über ihr Einkaufsverhalten Druck auf Unternehmen ausüben. Doch nur wenn es mit Kampagnen und politischen Forderungen verknüpft wird, kommt es zu echten Veränderungen. Es ist und bleibt Verantwortung der Politik, Standards für alle zu definieren.

— Zusammenfassung / Abstract —

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Die Moralisierung des Konsums schürt bei Unternehmen Angst, durch Negativschlagzeilen Käufer zu verlieren. Viele Unternehmen haben ganze Abteilungen geschaffen, die sich mit sozialer Unternehmensverantwortung beschäftigen. Einige Firmen wollen ernsthaft eine gesellschaftliche Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen. Andere täuschen bewusst die Öffentlichkeit. Selbst Orientierungshilfen wie die Internetplattform Utopia, die Stiftung Warentest oder Ökotest würdigen die Bemühungen der Unternehmen oft mit Lobeshymnen. Dabei zeigt sich aber, dass Nachhaltigkeitsbemühungen oft nur in kleinen Teilbereichen stattfindet wie beim Textilhändler C&A oder dem Chemiekonzern BASF. Viele Fälle von Arbeitsrechtsverletzungen erreichen niemals die hiesige Öffentlichkeit.

Allein durch bewusste Kaufentscheidungen sind die Verhältnisse nicht zu ändern. Nur wenn diese mit Kampagnen und politischen Forderungen verknüpft sind, bewirken sie Veränderungen. Trotz des erfolgreichen Protests bleiben auch gut organisierte Konsumenten-Kampagnen in ihrer Einkaufsmacht beschränkt. So würde die Abschaffung der EU-Agrarsubventionen definitiv mehr Bauern und deren Familien helfen, als die Hilfe durch den Kauf von FairTrade-Produkten. Es ist und bleibt die Verantwortung von Regierung und Gesetzgebern entsprechende Regeln durchzusetzen. Nur so lassen sich bestehende Missstände entschärfen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.

UGB-FORUM 1/2013Den kompletten Beitrag lesen im UGB-FORUM 1/2013
Konsum: Darf's ein bisschen weniger sein?



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