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Übersäuerung erhöht Stresshormone

Eine säurelastige Ernährung kann die Konzentration von Stresshormonen im Blut erhöhen. Zu dieser Beobachtung kommen Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Bonn.

wissenschaft aktuell

Im Rahmen der deutschen DONALD-Studie untersuchten sie rund 200 gesunde Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Anhand von Urinproben beurteilten sie die durch die Ernährung bedingte Säurelast der Kinder. Die statistische Auswertung ergab, dass Kinder mit einer höheren Säureausscheidung mehr Stresshormone produzieren als Kinder mit einer niedrigeren Säurebelastung. Dabei handelte es sich nicht um eine besonders hohe, sondern vielmehr um eine moderate Säurelast, wie sie durch eine eiweißreiche und mineralstoffarme Kost verursacht wird. Die Forscher vermuten, dass die erhöhten Spiegel an den Stresshormonen Cortisol und Cortison das Skelettsystem sowie andere Gesundheitsparameter negativ beeinflussen.

In einer früheren Untersuchung hatten sie bereits einen Zusammenhang zwischen einer regelmäßig erhöhten Säurebelastung und einer verringerten Knochenstabilität sowie höheren Blutdruckwerten bei Kindern beobachtet. Mit viel Obst und Gemüse auf dem Speiseplan könnte die Übersäuerung möglicherweise neutralisiert werden. Den Einfluss von Obst und Gemüse wollen die Forscher in weiteren Untersuchungen überprüfen.

Quelle: Dittrich K. UGBforum 4/16, S. 202

Literatur:
Esche J et al (2016). Higher diet-dependent renal acid load associates with higher glucocorticoid secretion and potentially bioactive free glucocorticoids in healthy children. Kidney Int. 2016 May 7, doi: 10.1016/j.kint.2016.02.033. (Epub ahead of print)