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Tierisches Protein erhöht Sterberate

Mehr tierisches Protein auf dem Speiseplan erhöht die Sterblichkeit, ein höherer Anteil pflanzlichen Proteins senkt dagegen das Risiko. Das hat eine aktuelle Untersuchung der Harvard Medical School in Boston ergeben.

wissenschaft aktuell

Ein Forscherteam wertete die Daten von zwei großen US-amerikanischen Langzeitstudien mit Krankenschwestern und anderen Medizinberufen aus und suchte nach Zusammenhängen zwischen der Proteinquelle und der Sterblichkeit. Die 130.000 Teilnehmer berichten seit rund 30 Jahren regelmäßig über ihren Lebensstil und ihre Gesundheit. Im Durchschnitt nahmen die Teilnehmer 14 Prozent der Nahrungsenergie als tierisches und vier Prozent als pflanzliches Protein auf. Wer mehr tierisches Protein aß, verzehrte tendenziell auch mehr Fett sowie weniger Ballaststoffe und war eher übergewichtig. Teilnehmer mit einem höheren Anteil an pflanzlichem Protein in der Kost zeigten dagegen gesündere Verhaltensweisen.

Als die Forscher den Einfluss eines ungünstigen Lebensstils wie Rauchen, Bewegung und Gewicht herausrechneten, blieb der negative Einfluss von tierischem Protein auf die Sterblichkeit bestehen. Besonders hoch war das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Der ungünstige Einfluss tierischen Proteins bestätigte sich auch, wenn im Speiseplan der Anteil pflanzlichen Proteins erhöht wurde.

Mit drei Prozent weniger tierischem und entsprechend mehr pflanzlichem Protein konnte das Sterberisiko um zehn Prozent gesenkt werden. Wer weniger verarbeitetes rotes Fleisch und Ei aß, profitierte besonders von der Nahrungsumstellung. Der Verzehr von Geflügel und Fisch zeigte weniger Einfluss. Die Untersuchung verdeutlicht, dass die Quelle des aufgenommenen Proteins einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit hat, folgern die Autoren.

Quelle: Dittrich K. UGBforum 5/16, S. 254

Literatur:
Song M et al. (2016) Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality. JAMA Intern Med. Published online August 01, doi:10.1001/jamainternmed.2016.4182