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Sterblichkeit und Gewicht
Wer zu dick ist, gefährdet seine Gesundheit, das ist klar. Doch nach wie vor ist nicht sicher, ab wann genau und für wen zu viele Kilos zu einem gesundheitlichen Problem werden.
Um Licht in den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Sterblichkeit zu bringen, analysierten britische Forscher knapp 190 Studien aus verschiedenen Kontinenten wie Europa, Asien, Australien und Nordamerika. Insgesamt gingen die Daten von knapp vier Millionen Menschen in die Untersuchung ein. Um Verzerrungen der Ergebnisse zu vermeiden, berücksichtigten die Forscher nur Probanden, die weder rauchten noch eine chronische Erkrankung hatten und nach Studienbeginn mindestens fünf Jahre lebten.
Die geringste Sterblichkeit zeigten Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 20,0 bis 25,0 kg/m2. Von da an stieg die Sterblichkeit mit dem BMI langsam, aber kontinuierlich an. Bei Adipositas Grad 2 (BMI 35-40) war sie fast doppelt so hoch wie bei normalem BMI. Zwischen den einzelnen Kontinenten gab es nur geringfügige Unterschiede, in Europa war der Einfluss von Übergewicht etwas größer als in Nordamerika. In allen Regionen hatte bei jüngeren Menschen der BMI einen stärkeren Einfluss auf die Sterblichkeit als bei älteren und bei Männern mehr als bei Frauen. Nicht nur zu viel, sondern auch zu wenig Gewicht beeinflusste die Sterblichkeit. Bereits ein BMI von 18,5-20,0, der nach WHO noch zum Normalgewicht zählt, erhöhte die Sterblichkeit.
Die Rolle der Fettverteilung, also Bauch- und Hüftfett, konnte anhand der Daten nicht berücksichtigt werden. Nach Ansicht der Autoren hat diese jedoch einen größeren Einfluss als der BMI alleine.
Quelle: Dittrich K. UGBforum 6/16, S. 306
Literatur:
Danesh J et al (2016). Body-mass index and all-cause mortality: individual participant-data meta-analysis of 239 prospective studies in four continents. Lancet 388, 776–86, doi.org/10.1016/S0140-6736(16)30175-1