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Gute Jodquellen: Milch und Salz

Milch und Jodsalz sind in Mitteleuropa die wichtigsten Quellen für Jod. Dies bestätigt eine aktuelle Erhebung aus dem Nordosten Italiens. Die Forscher befragten über 1000 Kinder und Frauen im Alter von 3 bis 40 Jahre nach ihren Essgewohnheiten und ermittelten anhand von Urinproben die Jodaufnahme.

wissenschaft aktuell

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das die Schilddrüse zur Bildung von Hormonen benötigt. Der Bedarf wird für Erwachsene auf 150-200 Mikrogramm pro Tag geschätzt. Nur Lebensmittel aus dem Meer enthalten nennenswerte Mengen Jod. Daher wird in Deutschland wie in Italien Salz mit dem Spurenelement angereichert.

Die Studie zeigte, dass Jodsalz zwar einen Einfluss auf die Versorgung hat. Bedeutsam war der Effekt jedoch nur bei Jugendlichen. Die Autoren vermuten, dass in den Haushalten immer weniger gesalzen wird und mehr verarbeitete Lebensmittel zum Einsatz kommen, die eher selten Jodsalz enthalten. Einen stärkeren Einfluss auf die Jodversorgung zeigte Milch. Wer täglich Milch trank, hatte eine signifikant bessere Jodaufnahme als diejenigen, die kaum Milch konsumierten.

Milch enthält von Natur aus zwar kaum Jod. Das Futter von Milchkühen wird jedoch zur Gesunderhaltung von Tier und Mensch mit Jod angereichert. Daher zählt Milch – auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz – zu den wichtigen Jodquellen. Andere Lebensmittel wie Milchprodukte, Sojamilch, Fisch und Geflügel beeinflussten die Jodversorgung nicht. Lediglich Rindfleisch zeigte bei Kindern einen positiven Effekt auf den Jodstatus.

Zwei repräsentative Erhebungen mit deutschen Kindern und Erwachsenen (KiGGS, DEGS) zufolge sind rund 70 Prozent der Bundesbürger zwar knapp, aber ausreichend mit Jod versorgt. Auch hier spielt der Verzehr von Milch und Milchprodukten neben Jodsalz eine entscheidende Rolle.

Quelle: Dittrich K. UGBforum 1/16, S. 46

Literatur:
Watutantrige Fernando S et al (2015). Iodine status from childhood to adulthood in females living in North East Italy: Iodine deficiency is still an issue. Eur J Nutr, DOI 10.1007/s00394-015-0853-x Johner SA et al (2015). Examination of iodine status in the German population. Eur J Nutr, DOI 10.1007/s00394-015-0941-y