Grauer Star seltener bei Vegetariern

Grauer Star oder Katarakt ist eine weltweit verbreitete Augenerkrankung, bei der sich die Augenlinse zunehmend eintrübt. Sie tritt insbesondere bei älteren Menschen auf und kann, wenn sie nicht operiert wird, bis zur Erblindung führen. Neben dem Alter gelten Rauchen, hoher Blutdruck, die Einnahme bestimmter Medikamente, eine Hormonersatztherapie sowie ungünstige Essgewohnheiten als Risikofaktoren.

Vegane-Ernährung

Dass die Ernährung eine wichtige Rolle spielt, hat die Auswertung der Daten von über 27.000 britischen Teilnehmern der europäischen Krebs- und Ernährungsstudie (EPIC-Oxford) bestätigt: Je weniger tierische Lebensmittel die Teilnehmer auf dem Speiseplan stehen hatten, desto geringer war ihr Risiko, an Grauem Star zu erkranken. Im Vergleich zu Personen, die mehr als 100 Gramm Fleisch und Fleischwaren täglich verzehrten, lag das Risiko für Grauen Star bei Veganern um 40 Prozent, bei Vegetariern um 30 Prozent und bei Fischessern um 20 Prozent niedriger. Aber auch unter den Fleischessern sank die Häufigkeit von Grauem Star mit abnehmendem Fleischkonsum. Ob einzelne Nährstoffe für die Unterschiede verantwortlich sind, ist noch unsicher. Die verschiedenen Studien dazu kommen teilweise zu widersprüchlichen Ergebnissen. In der vorliegenden Untersuchung erwies sich eine hohe Aufnahme an Energie, Protein, Cholesterin, Retinol und Vitamin B12 als ungünstig. Die Zufuhr der Antioxidanzien Beta-Carotin, Vitamin A und E ergab dagegen keinen Zusammenhang zu Grauem Star. Möglicherweise spielen andere Inhaltsstoffe der Nahrung oder die insgesamt gesünderen Ernährungsgewohnheiten von Vegetariern eine Rolle, vermuten die Autoren.

Literatur:
Appleby PN et al. Diet, vegetarianism, and cataract risk. American Journal of Clinical Nutrition 93, 1128-35, 2011