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Bio- oder nicht Biomilch

Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden fanden neue Parameter, um Biomilch von herkömmlicher Milch zu unterscheiden.

wissenschaft aktuell

Dabei untersuchten sie den Gehalt an Reaktionsprodukten der Maillard-Reaktion, die bei der Erhitzung von Aminverbindungen (Aminosäuren, Proteine usw.) mit Zuckern entstehen. Zwei verschiedene Maillard-Produkte stellten sich als Unterscheidungsmerkmal heraus, da ihre Konzentration in Biomilch signifikant geringer war als in konventioneller.

Die Autoren vermuten, dass der Unterschied auf die Fütterungsweise zurückzuführen ist. Raps und Abfallprodukte aus der Zuckerherstellung (Zuckerrüben) sind im Futter die maßgeblichen Quellen für Maillard-Produkte. Diese werden im konventionellen Futter vermehrt für eine optimale Milchleistung eingesetzt, sind aber keine natürliche Nahrungsquelle für Wiederkäuer. Bei Biokühen kommen sie daher nicht ins Futter. In der Untersuchung von Stuten-, Büffel- und Frauenmilch gab es ebenfalls Hinweise, dass die Ernährung den Gehalt an Maillard-Verbindungen in der Milch beeinflusst. Ihre Bestimmung könnte laut der Dresdner Forscher künftig dazu beitragen, zwischen Bio- und konventioneller Milch zu unterscheiden.

Quelle: Esther Nelle/Hans-Helmut Martin. UGBforum 3/17, S. 146

Literatur:
Schwarzenbolz U et al (2016). Free Maillard Reaction Products in Milk Reflect Nutritional Intake of Glycated Proteins and Can Be Used to Distinguish „Organic“ and „Conventionally“ Produced Milk. Journal Of Agricultural And Food Chemistry, 24, 64, S. 5071-5078