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Autoimmunerkrankungen durch viel Zucker?

Eine hochkalorische Ernährung mit reichlich Zucker kann entzündliche Prozesse im Körper begünstigen und dadurch die Entstehung von Autoimmunkrankheiten wie entzündlichen Darmerkrankungen oder Multipler Sklerose fördern.

Forschende der Universität Würzburg untersuchten im Zellversuch die molekularen Hintergründe dazu. Sie konnten zeigen, dass ein bestimmter Glucosetransporter (GLUT3) auf speziellen Immunzellen an den Entzündungsprozessen bei Autoimmunerkrankungen beteiligt ist. T-Helfer Zellen des Typs 17, die zu den Lymphozyten zählen, tragen zahlreiche GLUT3-Proteine auf ihrer Zelloberfläche, um Glucose aufzunehmen. In diesen Zellen dient der Einfachzucker nicht nur als Energiequelle, sondern beeinflusst direkt die Aktivität entzündungsfördernder Gene im Zellkern. Diese Erkenntnis könnte laut der Forschenden einen Weg für die Therapie von Autoimmunerkrankungen darstellen, indem die entzündungsfördernden Vorgänge gezielt blockiert werden. Auch eine kalorienreduzierte, zuckerarme Ernährung wirke sich günstig auf die Immunerkrankungen aus.

Quelle: Julia Bansner/Hans-Helmut Martin. UGBforum 05/22, S. 250

Literatur
Hochrein S et al. (2022). The glucose transporter GLUT3 controls T helper 17 cell responses through glycolytic-epigenetic reprogramming. Cell Metabolism. doi.org/10.1016/j.cmet.2022.02.015

Foto: weyo/adobe.stock.com