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Aluminium aus Menüschalen

Unbeschichtete Menüschalen aus Aluminium werden häufig in der Gemeinschaftsverpflegung verwendet. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) konnte nun nachweisen, dass aus den Schalen giftiges Aluminium in die Speisen übergeht.

wissenschaft aktuell

Bei dem in der Außer-Hause-Verpflegung gängigen Cook & Chill-Verfahren – kochen, kühlen, aufwärmen – erhöhte sich der Aluminiumgehalt in den geprüften Lebensmitteln deutlich. Untersucht wurden Sauerkraut, verdünntes Apfelmus und passierte Tomaten. Nach der Warmhaltephase über zwei Stunden bei = 65 °C überschritten die Aluminiumgehalte in den Prüflebensmittel den vom Europarat für Lebensmittelkontaktmaterialien festgelegten Freisetzungsgrenzwert (SRL) von 5 mg Aluminium/kg Lebensmittel um das Zwei- bis Sechsfache.

Das BfR berechnete, dass ein Erwachsener bei einer täglichen Aufnahme von 200 g sauren Lebensmitteln aus unbeschichteten Aluminiumschalen zusätzlich mit 0,5 mg Aluminium pro kg/KG pro Woche belastet würde. Zusammen mit der Aufnahme des Leichtmetalls aus anderen Quellen steige so das Risiko deutlich, die von der EFSA festgelegte tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) von 1 mg pro kg/KG zu überschreiten.

Das BfR rät zu einer minimalen Aluminium-Aufnahme, vor allem bei empfindlichen Verbrauchergruppen wie Kinder oder Senioren. Diese essen unter Umständen täglich aus Aluminiumschalen.

Quelle: Bansner J. UGBforum 4/17, S. 198

Literatur:
Stellungnahme Nr. 007/2017 des BfR vom 29. Mai 2017. Unbeschichtete Aluminium-Menüschalen: Erste Forschungsergebnisse zeigen hohe Freisetzung von Aluminiumionen. DOI 10.17590/20170529-134819