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Wozu brauchen wir Biotin?
Das wasserlösliche Vitamin ist für die Erhaltung von Blutzellen, Nervengewebe, Talgdrüsen, Haut und Haaren unentbehrlich. Da Biotin in vielen Lebensmitteln vorkommt, sind die meisten Menschen gut mit dem Vitamin versorgt.
Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin, das zur Gruppe der B-Vitamine gehört. Da es für den Körper unentbehrlich ist, muss Biotin täglich zugeführt werden. Für die meisten Menschen ist dies kein Problem, denn Biotin kommt in ausreichender Menge in fast allen Lebensmitteln vor. Besonders viel Biotin liefern Eigelb und Sojabohnen. Getreide, Hülsenfrüchte, Pilze, Gemüse und Nüsse tragen ebenfalls zur Versorgung bei. Fleisch, Kartoffeln und Obst sind dagegen weniger gute Biotinlieferanten. Im menschlichen Körper wird Biotin außerdem von den Dickdarmbakterien gebildet. Dies scheint aber nach bisherigem Kenntnisstand nur wenig zum Vitaminstatus beizutragen. Die Verluste beim Kochen sind gering, da das Vitamin hitzestabil ist. Allerdings wird es durch UV-Licht zerstört.
Im Organismus ist Biotin als Coenzym an der Bildung von Fettsäuren, dem Energiestoffwechsel und dem Abbau von Amino- und Fettsäuren beteiligt. Das Vitamin wird für das Wachstum und die Erhaltung von Blutzellen, Nervengewebe, Talgdrüsen, Haut und Haaren benötigt. Zahlreiche Hersteller bieten Biotin als Nahrungsergänzungsmittel für schöne Haut und Haare an. Aufgrund der guten Versorgungslage ist die Einnahme in der Regel jedoch überflüssig. Ein Mangel an Biotin kommt äußerst selten vor. Lediglich bei Dialysepatienten, langjährigem Alkoholmissbrauch, speziellen Erkrankungen des Verdauungstraktes oder angeborenen Enzymdefekten kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Diese äußern sich unter anderem in Hautentzündung, Haarverlust, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Muskelschmerzen. Wie viel Biotin der Mensch braucht, ist bislang nicht bekannt. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen ist der Bedarf sehr schwer festzustellen. Als optimale Zufuhr werden 30 bis 60 Mikrogramm pro Tag für Erwachsene empfohlen. Dies sind allerdings nur Schätzwerte, die sich an der Aufnahme über eine durchschnittliche Kost in Deutschland orientieren.
Literatur:
BIESALSKI HK. Vitamine: aktiver Gesundheitsschutz; Bedarf, Mangel, Risiko. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1996
DGE u.a. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau Braus, Frankfurt 2000
ELMADFA I, LEITZMANN C. Ernährung des Menschen. 4. Aufl., Eugen Ulmer, Stuttgart 2004
Stand: 2008