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Wie werden Trans-Fettsäuren aktuell bewertet?

Je mehr Trans-Fettsäuren gegessen werden, desto höher ist das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauferkrankungen. Insbesondere Gebäck, Kekse und Frittiertes tragen zu einer erhöhten Aufnahme bei.

Vor allem in Ländern, in denen viel Fast Food und verarbeitete Produkte gegessen werden, stellen Trans-Fettsäuren ein Problem dar. In den USA muss seit diesem Jahr der Gehalt der in Verruf geratenen Fette auf der Verpackung angegeben werden. Dänemark hat 2003 als einziges EU-Land einen Grenzwert von zwei Gramm pro 100 Gramm Fett eingeführt. Trans-Fettsäuren entstehen hauptsächlich bei der industriellen Härtung von Pflanzen- und Fischölen. Durch die Härtung werden die Fette hitzestabiler und streichfähiger. Geringe Mengen an Trans-Fettsäuren bilden sich auch beim Erhitzen von Fett über 180 °C, beispielsweise beim Frittieren. Auf natürliche Weise entstehen Trans-Fettsäuren im Magen von Wiederkäuern. Einige davon, die so genannten konjugierten Linolsäuren aus Fleisch und Milch, haben in verschiedenen Untersuchungen schützende Effekte vor Arteriosklerose, Krebs und Diabetes gezeigt.

Eine aktuelle Studie aus der Schweiz zeigt, dass Eiscreme und Kekse mit einem Viertel des Gesamtfetts recht viel Trans-Fettsäuren enthalten. Auch Blätterteig, frittiertes Gebäck, Schokoladenriegel, Pommes frites und Hamburger weisen größere Mengen auf. In Margarine ist der Anteil an Trans-Fettsäuren in den letzten Jahren gesunken, da die Lebensmittelindustrie das Herstellungsverfahren verändert hat. Trans-Fettsäuren sind vor allem deshalb in die Diskussion geraten, weil sie das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen. Möglicherweise bestehen auch Zusammenhänge zu anderen Gesundheitsstörungen wie Diabetes mellitus, Krebs, gestörtem Wachstum und Entwicklung des Ungeborenen, verminderter Fruchtbarkeit, Asthma und Morbus Crohn. Die Zufuhr an Transfettsäuren sollte demnach so gering wie möglich gehalten werden. Deutsche Männer nahmen im Jahr 1997 etwa 2,3 g Transfettsäuren pro Tag auf und Frauen 2,0 g. Dies entspricht knapp einem Prozent der gesamten Energiezufuhr. Höher sollte die Aufnahme aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht sein. Personen, die viele Fertigprodukte essen, können jedoch auf wesentlich größere Mengen kommen. Zudem ist anzunehmen, dass die Werte seit 1997 angestiegen sind. Ein Höchstwert für Trans-Fettsäuren ist in Deutschland nur für Säuglingsanfangsnahrungen gesetzlich vorgeschrieben. Er liegt bei drei Prozent des Gesamtfetts. Auf der Verpackung muss der Gehalt an Transfettsäuren nicht angegeben werden. Der Verbraucher kann daher die schädlichen Fettsäuren nur an der Bezeichnung gehärtete Fette auf der Zutatenliste erkennen.

Literatur:
BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG. Trans-Fettsäuren sind in der Ernährung unerwünscht ? zu viel Fett auch. Stellungnahme Nr. 015/2006 vom 30.01.2006. www.BFR.BUND.DE/cm/208/trans_fettsaeuren_sind_in_der_ernaehrung_unerwuenscht_zu_viel_fett_auch.pdf, 2006 (eingesehen am 03.08.2007)

COLOMBANI PC. Trans-Fettsäuren in Schweizer Lebensmitteln. Kurzfassung der TransSwissPilot Studie www.swissfir.ethz.ch/services/zutaten/tfs/TransSwissPilot_Summary_Final_Web.pdf, 2007 (eingesehen am 06.08.2007)

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG. Evidenzbasierte Leitlinie: Fettkonsum und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten. www.dge.de/modules.php?name=St&file=w_leitlinien, 2006 (eingesehen am 03.08.2007)

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FRITSCHE J, STEINHART H. Contents of trans fatty acids in German foods an estimation of daily intake. Fett/Lipid 99 (9), 314-318, 1997

Stand: 2007