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Wie funktioniert die Alkoholbestimmung beim "Pusten"?

Wie viel Alkohol sich im Atem befindet, misst die Polizei heute in der Regel mit einem elektronischen Messgerät, in das hineingeatmet wird. Der Alkoholgehalt im Blut wird nur in besonderen Fällen beispielsweise bei Fahruntüchtigkeit bestimmt.

Seit April 1998 dürfen Kraftfahrzeugfahrer nicht mehr als 0,25 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft aufweisen. Für den Alkoholgehalt im Blut gilt ein Höchstwert von 0,5 Promille. Wer mehr hat, begeht eine Ordnungswidrigkeit und ab 1,1 Promille bekommt man die Fahrerlaubnis entzogen. Doch Vorsicht: Wer zu schnell fährt oder in einen Unfall verwickelt ist, kann schon ab 0,3 Promille strafrechtlich belangt werden. Fahranfänger in der Probezeit oder unter 21 Jahren dürfen vor der Fahrt überhaupt keinen Alkohol zu sich nehmen. In der Regel bestimmt die Polizei bei Kontrollen den Alkoholgehalt im Atem und nicht den im Blut. Wenn der Fahrer der Atemalkoholmessung zustimmt und sich der Wert im Bereich der relativen Fahrtüchtigkeit befindet, kann auf eine Blutprobe verzichtet werden. Eine Umrechnung von Atemalkohol in Blutalkohol gilt als wenig aussagekräftig und ist gerichtlich nicht anerkannt.

Alkohol gelangt über den Magen-Darm-Trakt des Menschen ins Blut und verteilt sich von dort gleichmäßig im Körper. In den Lungenbläschen findet ein Gasaustausch zwischen der Atemluft und dem Alkohol im Blut statt. Beim Ausatmen wird Alkohol freigesetzt, wobei der Gehalt in der Atemluft nicht mit der Menge im Blut übereinstimmt. Wie viel Alkohol in die Atemluft übertritt, hängt unter anderem von der Körpertemperatur und der seit der Aufnahme vergangenen Zeit ab. Der Gesetzgeber hat daher für die Alkoholkonzentration im Atem eigene Höchstwerte festgelegt. Auch wie schnell sich der Alkoholgehalt im Blut abbaut, ist von Person zu Person unterschiedlich. Im Durchschnitt wird pro Stunde 0,1 Promille abgebaut. Derzeit gibt es nur ein einziges gerichtsfestes Messgerät für Atemalkohol. Das Gerät arbeitet mit einem Infrarotsensor und einem elektrochemischen Sensor, welche sich unabhängig voneinander überwachen und die Alkoholkonzentrationen der tiefen Lungenluft in verschiedenen Messungen vergleichen. Stimmen die Ergebnisse der Messungen überein, werden sie als aussagekräftig akzeptiert. Da jeder Mensch unterschiedlich viel Alkohol verträgt, ist es am sichersten, vor dem Autofahren gar keine alkoholischen Getränke zu sich zu nehmen.

Literatur:
Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e.V. Atemalkohol. bads.de/Alkohol/atemalkohol.htm (eingesehen am 28.02.2008)

BÜTZER P. Blutalkoholgehalt – sein Verlauf, sysdyn.ch/Blutalkoholgehalt_Alkoholstoffwechsel.pdf (eingesehen am 28.02.2008)

DRÄGER SAFETY AG & CO. KGAA. Pusten statt Piksen, www.draeger.com/ST/internet/pdf/Master/De/gt/7110/9044424_PustenStattPiksen_dt.pdf (eingesehen am 26.02.2008)

GRUNERT G. § 24a 0,5 Promille-Grenze, www.verkehrsportal.de/stvg/stvg_24a.php (eingesehen am 12.02.2008)

Stand: 2008