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Sind für Sportler gesüßte Getränke besser geeignet?

Leistungsorientierte Sportler, bei denen ein schnellstmöglicher Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten erwünscht ist, profitieren von Kohlenhydraten und Natrium in den Getränken. Für Freizeitsportler ist es jedoch unerheblich, wie schnell die Flüssigkeit vom Körper aufgenommen wird.

Die Wasseraufnahme des Körpers findet vor allem im Dünndarm statt. Soll ein Getränk schnell Flüssigkeit ersetzen, muss es daher zügig vom Magen in den Dünndarm weitergeleitet werden. Grundsätzlich gilt, dass kalte Getränke rascher den Magen passieren als warme. Entscheidender für die Magenentleerung ist jedoch der Gehalt an Kohlenhydraten. Ein geringer Kohlenhydratanteil erhöht die Wasseraufnahme, während ein zu hoher Gehalt sie bremst. Die Absorption von Wasser im Dünndarm erfolgt passiv. Sie wird beeinflusst durch den Konzentrationsausgleich und den Sog, der beim aktiven Transport von Nährstoffen auftritt. Wird pures Wasser getrunken, ist die Wasserabsorption relativ langsam. Enthält das Getränk Kohlenhydrate, die aktiv durch die Zellen der Darmwand transportiert werden, kann die Geschwindigkeit der Wasserabsorption erhöht werden. Auch Natrium, das zusammen mit Glucose aufgenommen wird, beschleunigt die Aufnahme. Die alleinige Zugabe von Natrium ohne Zucker zeigt allerdings keinen Effekt. Werden einem Getränk zu viele Nährstoffe (Kohlenhydrate und Mineralstoffe) beigefügt, ist es zu konzentriert. Das Wasser würde nach Verlassen des Magens aus osmotischen Gründen in die Gegenrichtung fließen, sprich aus dem Blut in den Darm. Bei kurzen körperlichen Aktivitäten unter 60 Minuten ist es relativ unwichtig, ob die Flüssigkeit etwas schneller oder etwas langsamer aufgenommen wird. Erst bei längeren Belastungen wird die Zusammensetzung des Sportgetränks wichtiger. Bei Belastungen über 90 Minuten, bei denen gleichzeitig Energie zugeführt werden soll, muss ein Kompromiss zwischen schnellstmöglicher Flüssigkeitsversorgung und schneller Energiezufuhr gefunden werden. Das Getränk sollte dann nicht mehr als fünf bis acht Prozent Einfach- und Zweifachzucker und maximal zehn Prozent Mehrfachzucker und Zuckermischungen enthalten. Der Natriumgehalt sollte etwa bei 800 Milligramm pro Liter liegen.

Wiebke Franz

Literatur:

Neumann G. Zur Kohlenhydrat- und Proteinaufnahme im Triathlon. www.gerdscheer.de/112205_Medical_Triathlon_World_Mai_2005.pdf (eingesehen am 20.06.2010)
Schek, A. Ohne Wasser läuft nichts. UGB-Forum spezial. Ernährung & Sport ? top versorgt, S. 33-36, UGB-Beratungs- und Verlags GmbH, Gießen 2009

Stand: 2011