Der Zugang zu den Fachinformationen exklusiv für Mitglieder und Abonnenten ist jetzt für Sie freigeschaltet.
Ist Matcha-Tee gesünder als grüner Tee?
Bei Matcha handelt es sich um ein aus fein vermahlenem Grüntee erzeugtes Getränk. Es enthält in der Regel mehr sekundäre Pflanzenstoffe als grüner Tee, zudem werden die pulverisierten Teeblätter mitgetrunken.

©Reika/fotolia.com
Matcha bedeutet auf japanisch „gemahlener Tee“. Er wird aus grünen Teeblättern gewonnen, die in der Regel vier Wochen vor der Ernte beschattet werden. Durch das reduzierte Sonnenlicht produzieren die Blätter mehr Chlorophyll und erhalten dadurch ihre intensive grüne Farbe. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und nach Entfernen aller groben Blattbestandteile in Steinmühlen zu feinem Pulver gemahlen. Ein bis zwei Gramm des Pulvers werden mit ca. 80 °C heißem Wasser in einer Tasse aufgebrüht. Mit dem Chasen, einem sehr feinen Bambusbesen, wird der Tee nun an der Oberfläche schaumig geschlagen.
Mit grünem Tee wurden zahlreiche Studien durchgeführt. Die Wissenschaftler interessieren sich vor allem für die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wie Polyphenole, Catechine, ätherische Öle und Coffein. Trotz der vielen Forschungsprojekte sind immer noch hunderte von Inhaltsstoffen unverstanden oder unentdeckt. Neben sekundären Pflanzenstoffen ist im Grüntee auch eine Vielfalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren zu finden, die aber wegen der geringen Aufnahme über Tee nicht wesentlich zur Bedarfsdeckung beitragen. Die meisten Wirkstoffe im Grüntee sind wasserlöslich. Sie gehen beim Aufbrühen in das Teewasser über. Da bei Matcha das gesamte Teeblatt in Pulverform aufgenommen wird, gelangen auch alle wasserunlöslichen Inhaltsstoffe in den Körper.
Matcha besitzt im Vergleich zu anderen Grünteesorten besonders viele Antioxidanzien, Polyphenole, Coffein und Mineralstoffe, besonders Kalium und Calcium (siehe Tabelle). An einem Inhaltsstoff wird derzeit besonders intensiv geforscht – dem Epigallocatechingallat, kurz EGCG. Matchatee hat etwa dreimal so viel EGCG wie anderer grüner Tee. Verschiedene Studien untersuchten die Wirkung von EGCG auf Krebszellen, auf Alzheimer und Diabetes. Eindeutige wissenschaftliche Belege fehlen allerdings. Einig sind sich die meisten Wissenschaftler darüber, dass sich Matchtee durch sein Mehr an wirksamen Inhaltsstoffen ebenso wie grüner Tee positiv auf die Gesundheit auswirkt. Ob er aber wirklich als Fatburner und Hautverjüngerer dient – wie vielfach angepriesen – muss in Frage gestellt werden.
- Literatur
- Wang X et al. Effects of green tea or green tea extract on insulin sensitivity and glycaemic control in populations at risk of type 2 diabetes mellitus: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. J Hum Nutr Diet. doi:10.1111/jhn.12181, 2013
- Zheng JS et al. Effects of green tea, black tea, and coffee consumption on the risk of esophageal cancer: a systematic review and meta-analysis of observational studies. Nutr Cancer 65 (1), 1-16, 2013
- Noble-House. Welchen Nährwert hat grüner Tee im Vergleich zu Kotobuki Matcha? http://bit.ly/1KE5zKP
- Grüner Tee und Gesundheit. Grüner Tee Inhaltsstoffe. www.gruenertee.de/inhaltsstoffe/
Quelle: UGBforum 1/14, S. 45
Stand: 2014