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Kann eine spezielle Ernährung bei Cellulite helfen?

Bindegewebsschwäche ist grundsätzlich eine Frage der Veranlagung, also der Gene, ist jedoch durch den Lebensstil bis zu einem gewissen Maß beeinflussbar. Die Cellulite ist eine Frauenkrankheit, da das Bindegewebe von Frauen anatomisch anders aufgebaut ist als bei Männern. Dies macht auch Sinn, um die Dehnungsfähigkeit des Gewebes in der Schwangerschaft und bei der Geburt zu gewährleisten.

Die Bindegewebsschwäche gilt als multifaktorielles Geschehen, d.h. ist durch ganz unterschiedliche Faktoren beeinflussbar und wird sehr gerne als Thema aufgegriffen, da es als ästhetisches Problem viele Frauen belastet. Dies bietet natürlich auch Raum für mehr oder weniger seriöse Versprechen zur Behandlung, sowohl auf dem Gebiet der Nahrungsergänzungsmittel als auch im Bereich mechanischer Behandlungen und Kosmetika. Hier wird in der Regel mehr versprochen als gehalten. Es gibt wissenschaftliche Forschung zu der Thematik Cellulite, vor allem zur Wirksamkeit von äußerlichen Anwendungen und zum Einfluss des Körpergewichts. Die so genannte Orangenhaut kommt zwar häufiger aber nicht nur bei übergewichtigen sondern durchaus auch bei schlanken Frauen vor. Eine Gewichtsreduktion kann das Hautbild verbessern, d.h. die "Dellen" abflachen, das Problem jedoch nicht beseitigen. Als besonders ungünstig gelten starke Gewichtsschwankungen in kurzer Zeit.

Zu den hilfreichen Maßnahmen außerhalb der Ernährung zählen außerdem:
1. regelmäßige körperliche Aktivität, die den Kreislauf in Schwung bringt, also mit Schwitzen verbunden ist und die Oberschenkel trainiert wie Schwimmen, Inline-Skating, Walking und Fahrrad fahren

2. gezieltes Muskeltraining wie Kurse zu "Bauch, Beine, Po", die die unter der Orangenhaut liegenden Muskelgruppen kräftigen und damit die Haut straffer aussehen lassen

3. Massagen, die die Durchblutung des betroffenen Gewebes anregen

4. Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum

5. regelmäßiger und ausreichender Schlaf

6. kalt-warme Wechselduschen

7. regelmäßiges Eincremen oder -ölen der Haut, wobei hier nur für wenige Cremes eine oberflächliche Wirkung belegt ist.

Es gibt unseres Wissens keine seriösen wissenschaftlichen Studien, in denen ein Zusammenhang zwischen Cellulite und Ernährung beschrieben wird. Eine ausgewogene Ernährung, z. B. nach den Empfehlungen der Vollwert-Ernährung ist grundsätzlich empfehlenswert. Dies klingt für Vollwertköstler zwar simpel, ist für die meisten Menschen jedoch eine große Umstellung.
Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von durstlöschenden Getränken. Damit wird die Stoffwechseltätigkeit des Körpers angeregt und es wird weniger Lymphflüssigkeit eingelagert. Geeignet sind vor allem Mineral- und Trinkwasser, Früchte- oder Kräutertees und verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte. Da Vitamin C am Aufbau von Bindegewebe beteiligt ist, ist es sinnvoll, viel Vitamin C aufzunehmen. Die besten Vitamin C-Quellen sind Obst und Gemüse, z.B. Sanddornbeerensaft, Beerenobst, Zitrusfrüchte, Gemüsepaprika, Broccoli und Fenchel.

Neben den genannten Ernährungsfaktoren wird auch immer wieder die Zufuhr an Silicium, Vitamin E und Eiweiß ins Spiel gebracht. Wissenschaftliche Beweise zu einer positiven Wirkung auf Cellulite gibt es wie oben erwähnt unseres Wissens zwar nicht, aber auf die Zufuhr von Silicium und Vitamin E reichen Lebensmitteln zu achten, kann sicher auch nicht schaden. Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist in Deutschland kein Problem. Silicium findet sich vor allem in Hirse, Hafer, Gerste und Vollkornreis. Vitamin E kommt reichlich in Pflanzenölen, Nüssen sowie Ölsamen und -saaten vor.

Stand: 2009