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Ist Zitronensäure als Zusatzstoff schädlich?

Künstlich hergestellte Zitronensäure kommt in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Süßigkeiten oder Erfrischungsgetränken vor. Wird zu viel oder zu oft Zitronensäure verzehrt, greift sie den Zahnschmelz an. Stark zitronensäurehaltige Lebensmittel sollten daher die Ausnahme bleiben.

Zitronensäure oder E 330

Zitronensäure ist ein Zwischenprodukt des Energiestoffwechsels und Bestandteil jeder lebenden Zelle. Biotechnologisch wird sie mit Hilfe von Mikroorganismen in großem Maßstab hergestellt und in der Lebensmittelindustrie als Antioxidans, vor allem aber als Säuerungsmittel eingesetzt. Da sie als unbedenklich gilt, gibt es für den Zusatz keine Mengenbeschränkung. In unzähligen Lebensmitteln dient Zitronensäure als Säuerungsmittel, um den Geschmack und die Haltbarkeit zu verbessern; sie beeinflusst auch die Backeigenschaften von Teigen und Mehlen. Besonders häufig wird die Säure Erfrischungsgetränken wie Cola, Limonade und Eistee oder Süßigkeiten wie sauren Drops und Weingummi zugesetzt – auf dem Etikett angegeben als E 330.

Zitronensäure zusammen mit Zucker ist besonders schädlich

Durch zitronensäurereiche Lebensmittel und Getränke sinkt der pH-Wert des Speichels stark ab. Der sonst basische Speichel kann den niedrigen pH-Wert im Mund dann nicht mehr abpuffern. Dadurch lösen sich Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz, was vor allem bei häufigem Verzehr solcher Lebensmittel zu schweren Zahnschäden führen kann. Besonders hoch ist die Schädigung des Zahnschmelzes, wenn Lebensmittel neben Zitronensäure noch viel Zucker enthalten und wie Süßigkeiten längere Zeit im Mund verbleiben und an den Zähnen haften. Bakterien auf der Zahnoberfläche verstoffwechseln den Zucker und produzieren zusätzlich Säure, die den Zahnschmelz weiter angreift und die Zahnschäden verstärkt. Als besonders ungünstig hat sich erwiesen, Babyflaschen mit gezuckertem Zitronen- oder Eistee zu füllen, auch Apfelsaftschorle ist ungeeignet. Durch das ständige Nuckeln bzw. Saugen an den Flaschen werden die Zähne dauernd mit der sauren Lösung umspült. Das kann schon bei Kleinkindern zu verheerenden Zahnschäden führen.

Noch 2005 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vorgeschlagen, einen Warnhinweis auf säurehaltige Süßigkeiten und Getränke anzubringen. Von dieser Empfehlung ist das Institut jedoch leider abgerückt und überlässt es den Herstellern, freiwillige Maßnahmen zu ergreifen. Die Experten weisen aber darauf hin, dass es keinen Grenzwert gibt, unter der Zitronensäure garantiert keine schädigende Wirkung auf die Zähne ausübt. Um die Zähne gesund zu erhalten, sollten Produkte mit zugesetzter Zitronensäure weitestgehend gemieden werden. Insbesondere Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sollten statt Cola und Eistee lieber ungesüßte Früchtetees oder Mineralwasser trinken.

http://www.ugb.de/php/sys.admin/?m=Page_Edit&id=3351&ContentDisplayMode=Text Literatur:
BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG (Hrsg.): Hohe Gehalte an Zitronensäure in Süßwaren und Getränken erhöhen das Risiko für Zahnschäden, Nr. 006/2005, 09.01.2004, www.bfr.bund.de/cm/208/hohe_gehalte_an_zitronensaeure_erhoehen_das_risiko_fuer_zahnschaeden.pdf (eingesehen am 04.04.2007)

WETZEL W-E. Zahnschäden: Nach der Nuckel- die Rennfahrerflasche? UGB-Forum 2/05, S. 88-89

ZUSATZSTOFFE-ONLINE.DE (Hrsg.): Citronensäure, www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/113.e330_citronens%E4ure.html (eingesehen am 04.04.2007)

Stand: 2007