UN fordert nachhaltige Ernährung

Der Anteil tierischer Lebensmittel in der Ernährung muss deutlich sinken. Nur so kann ausreichend Nahrung für die wachsende Weltbevölkerung sichergestellt und gleichzeitig der Klimawandel im Rahmen gehalten werden.

Zu diesem Schluss kommt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP in seinem Bericht über die Auswirkungen unserer Lebensweise auf die Umwelt. Die Autoren ermittelten, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte ebenso viele Umweltschäden verursacht wie das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Dabei benötigen tierische Produkte wie Fleisch und Milch wesentlich größere Mengen an Ressourcen als pflanzliche Lebensmittel. Die Landwirtschaft – speziell die Produktion von Fleisch und Milchprodukten – ist für 70 Prozent des globalen Trinkwasserverbrauchs, für 38 Prozent des totalen Landverbrauchs und für 19 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Vor allem wohlhabende Gesellschaften haben einen großen Appetit auf Fleisch und Milch. Wenn wie erwartet die Bevölkerung bis zum Jahr 2050 auf 9,1 Milliarden Menschen anwachsen und der Wohlstand weltweit zunehmen wird, ist mit einer deutlichen Zunahme des Konsums von tierischen Produkten zu rechnen. Dadurch werden die negativen Einflüsse auf die Umwelt erheblich zunehmen. Allein eine Verdopplung des Wohlstands würde einen 80 Prozent höheren CO2-Ausstoß bewirken. Anders als bei den fossilen Energien gibt es bei der Ernährung keine Alternativen: Der Mensch muss essen. Die negativen Umweltauswirkungen ließen sich nur durch weltweit veränderte Ernährungsgewohnheiten – weg von tierischen Produkten – verringern.

Literatur:

UNEP (Hrsg.) Assessing the Environmental Impacts of Consumption and Production: Priority Products and Materials.A Report of the Working Group on the Environmental Impacts of Products and Materials to the International Panel for Sustainable Resource Management. 108 S. United Nations Environment Programme, 2010

Quelle: UGB-FORUM 1/2011, S. 46