Ist Bubble Tea mehr als ein lustiger Trend?

Bubble Tea wird aus eiskaltem Tee, Kaffee, Milch oder Fruchtsaft hergestellt, in dem gesüßte Tapioka- oder Sirup-Kugeln schwimmen. Je nach Rezept kann er größere Mengen Zucker sowie Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe enthalten.

Bubble Tea

Wieder einmal ist aus den USA ein neues Kultgetränk zu uns nach Deutschland gekommen. In größeren Städten eröffnen immer mehr Bubble Tea-Bars und täglich kommen neue Fans hinzu. Ursprünglich stammt das recht süße und klebrige Getränk aus Asien. Es soll vor etwa 25 Jahren in Taiwan entwickelt worden sein, um den Kindern das Teetrinken wieder näher zu bringen. Traditionell besteht Bubble Tea aus eiskaltem Schwarz-, Grün- oder Oolong-Tee mit Milch, in dem Tapioka-Kugeln schwimmen. Diese Kugeln werden aus der Stärke der Maniok-Wurzel hergestellt und mit Ahornsirup gesüßt. Etwa 30 haselnussgroße Kugeln gehören in einen Becher Bubble Tea. Getrunken wird der Tee mit einem großen Strohhalm, durch den auch die Tapioka-Perlen passen. Heute werden anstelle der Tapioka-Perlen auch sogenannte Pooping Bobas oder Jellys in den Tee getan. Diese Perlen bestehen aus Fruchtsaft oder Malzsirup, die in ein Gemisch aus Wasser und Calciumchlorid oder -laktat getropft werden, wobei sich eine gelatineartige Hülle bildet. Beim Zerbeißen platzen die süßen Kugeln dann auf.

Durch die Verbreitung in den USA und Australien gibt es mittlerweile viele Abwandlungen des ursprünglichen Rezepts. Neben dem üblichen, häufig aromatisierten Tee werden auch Varianten mit Eistee, Fruchtkonzentrat und gecrushtem Eis, aromatisierter Milch und Joghurt oder warmem Kaffee angeboten. Dabei kann man nicht mehr von einem naturbelassenen Getränk sprechen. Etliche Hersteller puschen ihren Tee oder die Perlen mit Sirup, synthetischen Azofarbstoffen und künstlichen Aromastoffen auf und machen das Ganze mit Konservierungsstoffen haltbar. Gesüßter Bubble Tea enthält zudem reichlich Energie. Gerade für Kinder und Jugendliche, die dieses Getränk wohl hauptsächlich anspricht, kann damit der Tagesbedarf an Kalorien und Zucker schnell gedeckt sein. Zudem sind die coffeinhaltigen Zutaten wie Kaffee, schwarzer und grüner Tee nicht für Kinder geeignet.
Bei kleineren Kindern kommt hinzu, dass sie sich an den Perlen verschlucken können. Gelangen die Kugeln über die Luftröhre in die Lunge, kann es zu einer Lungenentzündung oder sogar einem Lungenkollaps kommen. In einigen Läden hängen daher schon Warnschilder, doch Ärzte fordern auch auf den Bechern eine Aufschrift. Bleibt abzuwarten, ob sich der Bubble Tea bei uns dauerhaft als Kultgetränk etabliert oder nur ein kurzer Spaß bleibt. Er ist jedenfalls teuer und weder gesund noch zum Durstlöschen geeignet.

Quelle: Julia Fischer/Kathi Dittrich, UGB-Forum 3/12, S. 48

Fotoquelle: StephanieB/Fotolia.com

Literatur:

  • Westermann, N., Herkunft und Ursprung, teabubble.de, http://www.teabubble.de/bubble-tea/herkunft-und-ursprung
  • Westermann, N., Bunt und rund – und trotzdem natürlich, teabubble.de, http://www.teabubble.de/bubble-tea/bunt-rund-und-trotzdem-natuerlich
  • Admin, Bubble Tea, das kultige Teegetränk aus Taiwan erobert Europa, Tapioka-Perlen und Bubble Tea, http://www.tapiocaria.de/posts/bubble-tea-das-kultige-teegetrank-aus-taiwan-erobert-europa-3/, Stand: 06.11.2011
  • Sandra, Bubble Tea: Kalorienbombe oder Trendgetränk?, yazio.de, http://www.yazio.de/aktuelles/bubble-tea-kalorienbombe-oder-trendgetraenk-12473.html, Stand: 20.09.2011

Stand: 2012